Mein Blog - neues vom Höfchen
22.09.2015 Da waren's nur noch vier.
Das klingt nicht gut, ist es auch nicht. Zwei der vor gut drei Wochen noch spät im Jahr geschlüpften Küken sind inzwischen, trotz weitreichender Vorsichtsmaßnahmen, irgendeinem der zahlreich in Frage kommenden Fressfeinde zum Opfer gefallen. Das ist für den Menschen, der sich über Wochen an den drolligen, kleinen Flaumbällchen erfreut hat, stets sehr traurig, dennoch von der Natur durchaus vorgesehen. Wäre das nicht so, gäbe es keine Fleischfresser, auch uns Menschen nicht, die wir biologisch zu den "Allesfressern" gehören. Auch brauchten dann alle Hühnervögel - wie z.B. Fasane oder Rebhühner - nicht so große Gelege zu haben.
Wer es gewesen sein könnte? Das fängt mit den eigenen Katzen an, die als Freigänger auf dem Höfchen und über dessen Zäune hinaus so natürlich wie eben möglich leben dürfen. Sie halten das Höfchen weitgehend frei von Ratten und Mäusen, wobei erstere auch gern mal ein Küken nehmen. Ein Rabenvogel käme ebenfalls in Frage. Elstern und Dohlen sind hier besonders häufig anzutreffen. Ebenso könnte ein Marder, Iltis oder Hermelin in den frühen Morgenstunden, als die Henne bereits mit den Küken im nicht überdachten Auslauf unterwegs war, noch schnell ein Küken geholt haben, vielleicht sogar eine späte Eule oder ein früher Falke. Es gibt halt eine ganze Reihe von Beutegreifern, die ein gut genährtes Kükchen nicht verschmähen würden. Zu allem Überfluss ist nun auch noch eines der kleinen Piepmätzchen krank geworden: eingerollte Füßchen, ab und zu ein ganz nach hinten oder nach vorn weggestrecktes Beinchen. Normales Laufen ist unmöglich. Sieht in gewisser Hinsicht sehr nach der Marekschen Krankheit aus. Doch frisst das Kleine noch mit durchaus gutem Appetit, nimmt durch leises, fast zwitscherndes Piepen Stimmkontakt zu mir auf und putzt sich sogar, wenn es beim Sitzen genügend Halt findet. Dennoch bin ich nicht sehr zuversichtlich, was die Zukunft meines Lieblingskükens angeht.
Wann immer sich die Gelegenheit bietet, d.h. dann, wenn ich mit im Raum bin, legt sich Benji zu dem kranken Tierchen, selbiges stets fest im Blick. Dem Kleinen ist das recht. Es piepst auch den Hund freundlich an, kennt es ihn doch aus der Zeit, als es im Gehege von Benji "gehütet" wurde. Ganz unbeaufsichtigt würde ich Hund und Küken dennoch nicht lassen. Hunde sind nun einmal die Nachfahren der Wölfe. Und obwohl ich nicht an einen Tötungsakt durch meinen so "rührend besorgten" Hund glaube - oder glauben möchte? - bin ich lieber auf der sicheren Seite, zumal ich schon mehrfach beobachtet habe, dass der Hund stark schwitzt, während er das Küken fixiert. Unter seinen Fussballen entstehen richtig nasse Flecken auf den Fliesen. Eine Folge des Konfliktes zwischen Beute- und Hütetrieb? Ich möchte es fast annehmen.
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24.08.2014 Wir werden Schwein(chen) haben.
Zwei an der Zahl: Diva und Schnuffel. Dafür hat Rosi gesorgt, eines der drei Hängebauchschweine, die der jetzigen Besitzerin meiner ehemaligen Kaninchen Lilly und Schneechen gehören. Eigentlich sollte Rosi nach zwei erfolgreichen "Würfen" in der Vergangenheit gar nicht mehr trächtig werden, wurde sie aber doch, trotz Kastration ihres Partners Zottel, der schon im Frühjahr "entmannt" worden war, um weiterer "Ferkelflut" vorzubeugen. Was aber so mancher nicht weiß, Rosis Besitzerin möglicherweise bis zum Tag der Überraschung auch nicht wirklich so ganz genau wusste: Auch nach erfolgter Kastration bleibt ein Eber in der Regel noch für etwa zwei Monate (oder länger?) zeugungsfähig! Und so kamen Mitte August acht Ferkelchen zur Welt. Da ich schon immer eine Vorliebe für Schweine hatte, beschloss ich spontan, zwei davon zu übernehmen.
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31.08.2015 Ein ereignisreiches Wochenende
... liegt hinter Mensch und Tier auf dem Höfchen. Während Matze und seine Geschwister, jetzt knapp dreieinhalb Wochen alt, das tun, was den meisten "Kindern" - abgesehen vom Fressen - die größte Freude macht, nämlich Spielen - zur Zeit stehen Klettern und Balancieren ganz hoch im Kurs - haben sechs weitere Kückchen das Licht der Welt erblickt. Auch sie werden von ihrer Mutter vorbildlich betreut, eine putzmuntere bunte Schar, gelb und vielfarbig. Eine so späte Brut war eigentlich gar nicht vorgesehen. Als ich die Glucke und ihr Nest aber entdeckte, waren die Eier schon angebrütet. So habe ich sie ihr gelassen. Sofern wir nicht einen ungewöhnlich frühen Winter bekommen, werden die Kleinen es schon schaffen. Küken aus Naturbrut haben da eine ganz gute Chance. Auch benötigen sie praktischerweise keine Wärmelampe!
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18.08.2015 Aufatmen nach zweitägigem Dauerregen
Es ist eine wahre Freude zu beobachten, wie die Tiere auf dem Höfchen nach tagelanger Nässe und Starkregen, dazu ungewohnt kühlen Temperaturen, die ersten Sonnenstrahlen genießen. Die kleinen Nandus begrüßen den Tag, indem sie pfeilschnell über die Wiese flitzen, wobei sie mit Hilfe ihrer Flügel, die sie wie Steuer-Ruder einsetzen können, blitzschnell die Richtung ändern. Dieses Verhalten ist anscheinend ansteckend. Der Vater folgt dem Beispiel seiner Kleinen, und kurz darauf sieht man auch Manolo, den jüngeren und verspielteren der beiden Alapaka-Wallache, im Kamelsgalopp mitrennen. Da geht einem schier das Herz auf! Die vier Küken einer Zwergbrahma-Henne, die sich zur einer späten Brut entschlossen hatte, jetzt gerade 10 Tage alt, hüpfen und flattern durch ihren Auslauf, picken nach frischen Grashälmchen und scharren wie Mama im Boden. Früh übt sich eben, was später erfolgreich nach Würmchen und Käfern suchen will.
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26.07.2015 Nach dem Unwetter
Ein blauer Hinmmel. Der Sturm hat sich über Nacht gelegt. Mit ein wenig bangem Herzen gehe ich nach den kleinen Nandus sehen. Während der starken Schauer gestern hat der Hahn die Küken meistens gehudert. Dennoch sind sie zwischendurch auch sehr nass geworden und wären mit den starken Windböen mitunter fast davongeflogen. Umso größer die Erleichterung heute Morgen alle wohlauf trocken und hungrig vorzufinden. Dann gabs erst einmal ein besonders gutes Küken-Starter-Frühstück.
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12.07.2015 Fünf Kugeln auf langen Beinen
Nun sind sie exakt 10 Tage alt, die putzigen kugeligen Wesen mit langen Beinen und schlanken Hälsen, auf denen Köpfchen mit kräftigen Schnäbeln und wunderschönen Augen mit bewimperten Lidern sitzen.Wenn sie "gut drauf" sind, flitzen sie pfeilschnell, mitunter Haken schlagend wie die Alten, über die Weide. Meist aber laufen sie umher und suchen nach Kleintieren, Grassamen oder den Krümeln des Starterfutters, das ich für sie ausgestreut habe. Ist ist warm, stillen sie häufig ihren Durst. Bei Regen oder Kälte werden sie vom Vater gehudert, d.h. unter die großen Fittiche genommen und gewärmt. Das geschieht natürlich auch während der Nacht. - So behütet, haben alle fünf die ersten 1o Lebenstage überstanden, obwohl es täglich gilt, sich den Unbilden des Lebens neu zu stellen, die in letzter Zeit großen Temeraturschwankungen wegzustecken und auf Papas große Füße zu achten, von denen doch ab und an Ungemach drohen kann.
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02.07.2015 Endlich sind sie da!
Sie sind geschlüpft! Fünf kleine Nanduküken aus sechs Eiern - und wieder erliege ich dem umwerfenden Charme dieser drolligen und tapsigen kleinen Wesen mit den großen Augen! Zuerst erblickte ich nur eines - ganz kurz, dann glaubte ich zwei weitere gesehen zu haben, bis sich nach etwa 20 Minuten Beobachtungszeit der Hahn kurz erhob - und fünf Kleine aus seinem Gefieder purzelten. Wie bereits im letzten Jahr sind die weißen in der Überzahl. Tatsächlich steht vier weißen nur ein naturfarbenes Junges gegenüber. Diesmal konnte ich wegen des anfänglich großen Gerangels um die Eier auf Seiten der drei "Herren" den genauen Brutbeginn nicht erkennen, hatte jedoch erst am Ende dieser Woche mit dem möglichen Schlüpfen gerechnet. - Ebenfalls wie im vergangenen Jahr vertreibt der Vater alle, die ihm nicht ganz vertrauenswürdig erscheinen, einerlei ob Mensch oder Tier, insbesondere aber seine zwei erwachsenen Söhne, die am Schlupftag tatsächlich versuchten, nach den Kleinen zu hacken, - wohl weil letztere eben "neu" waren und nicht zu dem ihnen vertrauten tierischen Inventar des Höfchens gehörten.
Das Foto auf der rechten Seite zeigt, wie der Hahn erstmalig den Blick auf seine 5 Küken freigibt.
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22.06.2015: Regentage
Sie sind auf dem Höfchen - vor allem nach langer Trockenheit - höchst willkommen. Lassen sie doch Gras, Büsche und Bäumchen einen richtigen Wachstumsschub tun. Einen eben solchen kann man auch bei den Jungenten bestaunen. Sie sind nun wirklich nicht mehr als Küken einzustufen! Ihre Eltern Hoax und Drake haben "Halbstarken" mittlerweile mit allen Bereichen des Höfchens bekannt gemacht, so dass sie nirgendwo mehr "fremdeln". Dennoch haben sie eine gewisse Scheu vor den Menschen, auch vor mir, beibehalten, genau wie ihre Eltern. Das ist bei Naturbruten normal und "natürlich". Hätten sie gleich nach dem Schlüpfen als erstes einen Menschen, mich zum Beispiel, gesehen, wären sie dem gefolgt, wie die Experimente von Konrad Lorenz und vielen anderen Naturwissenschaftlern belegen. Hoax und Drake waren auf die Zwerghenne, die sie ausbrütet hatte, geprägt. Drake hielt Hennen gar für seine natürlichen Geschlechtspartnerinnen, als er bereits erwachsen und fortpflanzungsfähig war. Die Tatsche, dass diese schreiend und gackernd vor ihm flohen, hielt ihn keineswegs davon ab, immer wieder aufs Neue sein "Glück". zu versuchen. Seit er jedoch mit Hoax verbandelt ist, hat er endlich seine Ruhe gefunden.
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